Studienberatung Chemie (Bachelor/Master)
Oft
gehörte
Fragen
[1] Was soll ich studieren: Chemie,
Biochemie oder Biotechnologie - oder Chemie-Ingenieurwesen?
[2] Kann ich nach dem
Bachelor-Abschluss zum Masterstudium in einen anderen
Studiengang wechseln?
[3] Kann ich ein (Bachelor-)
Chemiestudium auch im Sommersemester beginnen ?
[4] Wie gross sind überhaupt die
Chancen, an der TUM im Eignungsfeststellungsverfahren genommen
zu werden?
[5] Was ist bei einer Bewerbung zum
Eignungsfeststellungsverfahren zu beachten?
[6] Muss ich auch durch das
Eignungsfeststellungsverfahren, wenn ich schon studiert habe?
[7] Werden mir bei einem Wechsel
zu Chemie / an die TUM anderweitig absolvierte Veranstaltungen
anerkannt?
PS: nützliche Informationen zum Chemie-Studium an der TUM gibt's
auch auf den Seiten der Fakultät unter
"Studium"!
und die entsprechenden
Antworten
[1] Das hängt
natürlich stark von Ihren persönlichen Neigungen ab. Generell
steigt der relative Anteil der Biologie in der Reihe
Chemie -
Biochemie - Molekulare Biotechnologie.
Dabei sind Biochemie
und Molekulare Biotechnologie an
der TU München im Grundstudium weitgehend identisch, bieten später
aber unterschiedliche Spezialisierungs-
möglichkeiten. Bereits im Grundstudium belegen Sie etliche
biologisch-biochemische Spezialfächer wie Genetik,
Physiologie/Anatomie, Zellbiologie, Mikrobiologie etc.
Gleichzeitig besuchen Sie in Chemie viele Grundveranstaltungen mit
den Chemikern gemeinsam.
Das Chemiestudium
ist zu Beginn weniger stark spezialisiert, Sie lernen bis zum
Bachelor-Abschluss (1. - 6. Semester) in Vorlesungen und Praktika
alle wichtigen
Aspekte der modernen Chemie kennen (Anorganische Chemie /
Organische Chemie und Biochemie / Physikalische Chemie /
Technische Chemie). Dazu kommen
Nebenfächer wie Mathematik für Chemiker, Experimentalphysik,
Biologie, Patentrecht und Toxikologie. Damit haben Sie bis zum
Bachelor ein breites Grundlagen-
wissen angesammelt, eben all das was "ein richtiger Chemiker
wissen muss". Der Studienplan ist für alle weitgehend einheitlich
vorgeschrieben.
Später im Master-Studium (7.-10. Semester) haben Sie die
Möglichkeit, Ihnen Neigungen entsprechend Schwerpunkte zu bilden.
Dazu wählen Sie ein Hauptfach aus den
vier klassischen Kerndisziplinen (Anorganische / Organische /
Physikalische Chemie / Technische Chemie) sowie ein Nebenfach
entweder aus einem zweiten dieser Fächer
oder aus einem der bei uns angebotenen Spezialgebiete (z.Zt.
Analytische Chemie, Bauchemie, Biologische Chemie / Biomimetik,
Chemie der Makromoleküle / Kolloide /
Grenzflächen, Katalyse und Reaktionstechnik, Materialchemie /
Materialwissenschaften, Methoden der Theoretischen Chemie und der
Spektroskopie, Radiochemie / Radio-
pharmazie, Theoretische Chemie).
Etliche biochemische Arbeitsgruppen sind im Department Chemie
integriert (vgl. http://www.ch.tum.de/index.php?id=107 ). Damit haben Sie natürlich die Möglichkeit,
sich
auch in Fortgeschrittenenpraktika auf dem Gebiet der Biochemie zu
spezialisieren und z.B. auch eine Bachelor- oder Masterarbeit in
einer biochemisch arbeitenden Arbeitsgruppe
der Fakultät anzufertigen.
Im Gegensatz zu all
diesen naturwissenschaftlichen Studiengängen gehört Chemie-Ingenieurwesen
zu den Ingenieurwissenschaften. Hier liegt grosses Gewicht auf der Berechnung
und Planung chemischer Anlagen und
Prozesse, mit entsprechenden Fächern wie
Maschinenbau, Mechanik, Technisches
Zeichnen, physikalische
Chemie und Thermodynamik
- sowie deutlich mehr Mathematik
als bei den anderen Studiengängen!
In Kürze:
- wenn Sie sicher sind, dass Sie später auf dem
Gebiet der Biochemie oder Molekularen Biotechnologie arbeiten
wollen, sollten Sie die Gelegenheit nutzen,
sich in den entsprechenden Studiengängen (Biochemie,
Molekulare Biotechnologie) frühzeitig zu spezialisieren.
- wenn Sie auf der anderen Seite zunächst einmal
eine breit angelegte chemisch-naturwissenschaftliche
Ausbildung absolvieren möchten, die Ihnen alle Optionen
offen lässt, dann ist das Chemie-Studium das Richtige für Sie.
- Chemie-Ingenieurwesen ist ein
Ingenieurstudium mit Schwerpunkt chemische
Anlagen und Prozesse.
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[2] Im Prinzip haben Sie mit dem Bachelor
einen Universitäts-Abschluss erreicht. In den Naturwissenschaften
gibt es jedoch kaum Beschäftigungsmöglichkeiten auf diesem Niveau,
so dass praktisch alle Studenten noch irgendeine Art von
"Weiterbildung" anschliessen. Dafür gibt es verschiedenste
Möglichkeiten:
- Sie können im gleichen Fach einen "konsekutiven Master"
anschliessen, das kombinierte Bachelor- plus Masterstudium
entspricht dann in Länge und Qualifikationsniveau
dem früheren Diplomabschluss.
- dazu können Sie sich entweder an der TUM für den Master bewerben
oder sich für einen Chemie-Master an einer anderen Hochschule
entscheiden, je nach Ihren persönlichen
Interessen und dem fachspezifischen Angebot der
Hochschulen.
- Sie können auch ein Masterstudium in einem spezialisierten
Aufbau-Studiengang wählen, wenn dort ein Bachelor in Chemie als
Vorstudium zugelassen ist.
- falls sie mehr in eine überfachliche Richtung tendieren
(Wissenschaftsjournalismus, Management, ...), können sie eine
entsprechende Fortbildung anschliessen (MBA- oder
Journalistikstuium, Volontariat, Trainee-Programme ...).
Ein Wechsel zwischen den Studiengängen Chemie, Lebensmittelchemie,
Biochemie, Chemie-Ingenieurwesen u.ä. ist zwar prinzipiell
möglich, aber keinesfalls trivial! Diese
Studiengänge haben - bei aller Nähe zur Chemie - sehr
unterschiedliche Spezialisierungen und fachliche Breite. Daher ist
eine Zulassung zum Master in einem der anderen
Studiengänge nur in Ausnahmefällen und ggf. mit zusätzlichen
Auflagen möglich. [zurück]
[3] "§ 5 Beginn des Studiums:
Das Studium beginnt im Wintersemester" (Studienordnung für den Bachelorstudiengang
Chemie)
Also: definitiv NEIN! Wie an fast jeder
Universität werden viele Veranstaltungen (Vorlesungen, Praktika
etc.) nur einmal im Jahr angeboten, d.h. - gemäß
Studienplan -
im Winter- oder Sommersemester! Die im Studienplan
vorgesehene sinnvolle Reihenfolge setzt einen Beginn im
Wintersemester voraus. Wenn Sie im Sommersemester
anfangen, ist es praktisch unvermeidlich, dass Sie mindestens ein
Semester mehr brauchen, weil die Reihenfolge mancher
Veranstaltungen eben nicht beliebig ist.
So ist z.B. für bestimmte Praktika (auch aus Sicherheitsgründen!)
der erfolgreiche Besuch einer bestimmten Vorlesung oder eines
anderen Praktikums vorgeschrieben.
Bei einem Beginn im Sommersemester können Sie solche
Veranstaltungen dann erst beim nächsten Mal absolvieren - und Sie
verlieren das halbe Jahr wieder, das Sie
vermeintlich durch den früheren Beginn gewonnen hatten. Dazu
kommt: formal haben Sie nun ein Semester länger studiert,
was bei BAFöG, Studiengebühren,
Prüfungsfristen, Stipendien schnell etc. zum Nachteil werden kann!
Alternative:
- ein Semester als Gasthörer belegen. Sie können
sich dann schon mal ein Semester lang "einleben" und auch
Chemie-Vorlesungen hören - aber keine Prüfungen
ablegen oder Scheine machen!
Achtung: das
Gesagte gilt nur für Studienanfänger im Bachelorstudium!
Wenn Sie bereits Chemie (oder ein verwandtes Fach, dass Ihnen
teilweise angerechnet wird)
studiert haben, dann werden Sie i.d.R. in ein höheres Semester
eingestuft; in diesem Falle können Sie auch zum Sommersemester
hier "anfangen"! Ebenso können Sie
(mit vorhandenem Bachelorabschluss) zum Winter- oder
Sommersemester mit dem Master-Studium beginnen! [zurück]
[4] Wozu die
Studienorientierungs- bzw. Eignungsfeststellungsverfahren an der
TUM dienen und wie sie im einzelnen ablaufen, finden Sie hier
zusammengefasst.
Deshalb hier nur noch einmal in Kürze:
- Bei SOV bzw. EFV handelt es sich NICHT um ein
Verfahren zur Zulassungsbeschränkung ("Numerus clausus")!
- Unser Ziel ist NICHT die Verringerung der
Anfängerzahlen wegen zu geringer Studienplätze an der TUM!
Verringern wollen wir allerdings die (nicht nur an
der TUM) relativ hohe Zahl an Studenten, die ihr Chemiestudium
nach wenigen Semestern wieder abbrechen; nach
einigen Jahren mit EFV bzw. SOV (seit 2018) sind das in unseren
Studiengängen z.Zt. nun unter 5% (früher 40-50%!).
Das Ziel der Studienorientierung / Eignungsfeststellung ist also,
dass wir und Sie sich klarwerden können
- ob Ihre Vorstellungen und Erwartungen an ein
Chemiestudium realistisch sind
- ob Sie die Fähigkeiten für ein erfolgreiches
Chemiestudium bis zum Abschluß mitbringen, bzw.
- wo Sie in den Grundlagen Lücken haben, die
Ihnen bewusst sein sollten und zusätzlichen Einsatz erfordern
[zurück]
[5] Die üblichen
Bewerbungsfristen sind
- für das Bachelorstudium vom 15.05.-15.07. für das
Wintersemester, bzw. vom 15.11.-15.01. für das Sommersemester
(keine Studienanfänger!)
- für das Masterstudium vom 01.04.-31.05. für das
Wintersemester und vom 01.10.-15.01. für das
Sommersemester.
(Achtung - Termine können in
einzelnen Jahren auch abweichen! Bitte informieren Sie sich
stets auf den offiziellen
Seiten der TUM!)
Die Beschreibung des TUM-weit durchgeführten
online-Bewerbungsverfahrens finden sie auf der Webseite der
Fakultät Chemie) unter "Studium".
[6] Generell ist bei Beginn
eines Chemiestudiums
- für den Bachelor ein Studienorientierungsverfahren (SOV)
- für den Master ein Eignungsfeststellungsverfahren (EFV)
erforderlich!
(beide laufen ähnlich ab, aber im SOV bekommen Sie am Ende eine
Empfehlung - oder nicht, während Sie im EFV auch abgelehnt werden
können)
Dies gilt nicht nur für Studienanfänger, sondern auch
- bei bisherigem Chemiestudium an anderer Uni
(= Wechsel in höhere Semester)
- bei Wechsel des Studiengangs innerhalb der
TUM (z.B. von Lebensmittelchemie oder Chemie-Lehramt)
Auch beim Übergang vom
Bachelorstudium der TU München in's Masterstudium
müssen Sie nochmal eine online-Bewerbung ausfüllen. [zurück]
[7] Generell wird versucht,
von Ihnen bereits erbrachte Leistungen in einem ähnlichen (!)
Studiengang (z.B. Wechsel von Lebensmittelchemie nach Chemie) oder
von an einer anderen Universität bei einem Wechsel zu einem
TUM-Chemiestudium weitgehend anzuerkennen. Falls Sie bereits an
einer Hochschule mit dem European
Credit Transfer System ECTS studiert haben, ist die Anrechnung
besonders einfach, da Ihnen die dort erworbenen credits
1:1 auf die entsprechenden hier im Studienplan
verlangten Leistungen angerechnet werden. Beachten Sie allerdings,
dass die Studienpläne selbst für das Fach Chemie an den einzelnen
Hochschulen im Detail voneinander
abweichen, so dass Sie immer damit rechnen müssen, dass Sie
zumindest Einzelveranstaltungen nachholen müssen.
Hier können nur allgemeine Informationen gegeben werden; für eine
rechtsverbindliche Auskunft über den Umfang der Anerkennung im
Einzelfall müssen Sie sich mit
Ihren Studienunterlagen an den zuständigen Prüfungsausschuss
(über's Dekanat) wenden. [zurück]
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